Dienstag, 8. Dezember 2015

Meine Flügel


Vergeht ein Tag. 

Der erste. 
Zweite. 

So gehen wir.

"Endlos" - Schablithografie
"Endlos" - Schablithografie ᛝ www.andropova.de ᛝ


Die Welt, sie bleibt bestehen. 
Und aus der Hand gleitet eine dünne Linie, zart und filigran. Verwandelt sich in einen Flügel. 

Der erste.
 Zweite. 

Aus dem Kokon schlüpft eine Libelle - und hinter ihr dann eine ganze Welt. 
Du gleitest in diese Welt hinein, in einen Traum und landest
im Moment, im hier und jetzt.

Die Mannigfaltigkeit wächst zur Kosmogonie heran. 
Und jeder Künstler ist ein Schöpfer dessen.



"Mannigfaltigkeit" - Zeichnung, Fragment
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Sonntag, 6. Dezember 2015

Neo Barock


..."Der Eindruck der Verworrenheit der Welt täusche also und bilde sich nur im menschlichen Verstand ab, der innerhalb der Grenzen des empirischen Wissens verbleiben muss. Der anamorphotische Standpunkt liegt damit unerreichbar außerhalb der menschlichen Sphäre.“

(„Der entstellte Blick: Anamorphosen in der Kunst, Literatur und Philosophie“ von Kyung-Ho Cha und Markus Rautzenberg, Seiten 10-11)

"Serafim - Tetramorph", Fragment - Schab-Lithografie - Galerie Schablithographie
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So geht es mir selber um eine eigene uneingeschränkte und flexible Denkweise, die ich erreichen möchte, um auf meine Umgebung, auf andere, auf die Kunst und auf mich selbst ohne Scheuklappen, nüchtern und offen gegenüber treten zu können. Allerdings beschreibt das auch den Konflikt, dass das menschliche Unvermögen über seine Perspektive hinaus sehen zu können, präsent ist. Sowohl die Form, als auch der Inhalt meiner Arbeiten lädt ein, beim Betrachten in Bewegung zu bleiben. 

Hier ist der Schnittpunkt meines künstlerischen Gedankens zwischen dem kosmogonischen “Holographischen Prinzip” und der Philosophie der Anamorphose. Man muss sich entfernen, um den Überblick zu erhalten. So verliert man aber den Blick für das Detail. Verliert man sich im Detail, verschwindet der Überblick. Es ist formal und thematisch ein flexibles Sehen von Nöten. Topologische Räume verlieren allerdings nicht ihren Inhalt bei einer Mannigfaltigkeit

Es ist der Betrachter, dem diese Information entgleiten kann. Ich sehe eine indirekte Überschneidung mit der modernen Zeit und der Zeit, in der die Anamorphose entwickelt wurde. Die von Maßlosigkeit und Prunksucht Weniger im Gegensatz zur Armut Vieler gekennzeichneten Zivilisation des Barock, ähnelt unserer jetzigen Zeit sehr. 

Wir haben in der westlichen Zivilisation ein Übermaß an allem und einen seltsamen Umgang damit: Fressen, Saufen, Sex und Dekadenz, während in anderen Teilen der Welt Leid, Fanatismus, Willkür, Ausbeutung und Gewalt über den Ländern schwebt. Deshalb finde ich meine intuitive Vorliebe für meist sehr opulente und gefüllte Blätter in Kombination mit düsteren oder seltsamen Gestalten als einen passenden Spiegel unserer neobarocken Zeit.

"Serafim - Tetramorph", Fragment - Schab-LithografieGalerie Schablithographie
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Samstag, 5. Dezember 2015

Der entstellte Blick


Als ästhetische und zugleich philosophische Form eignet sich die Anamorphose außerdem zur Vermittlung von ganz unterschiedlichen Inhalten, seien sie symbolischer, metaphysischer, religiöser, politischer, erotischer oder auch okkulter Art. In ihrer Philosophie geht es unter anderem um die Kritik an einen eingeschränkten, zentral gerichteten und starren Blick. 

"Zone" - Bleistift, Buntstift, Kreide - Galerie Farbgrafik

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Die Anamorphose in der Kunstgeschichte tritt als Überraschungsmoment auf, um den naturalistischen Anspruch parodistisch aufzudecken und die Selbstgewissheit der Betrachter zu erschüttern. Wir sind umgeben von Bildern, die wir nicht mehr verstehen, weil wir vergessen haben, von welchem Standpunkt aus sie zu betrachten sind. 

Verwundert und ratlos hocken wir vor unseren eigenen Verzerrungen und kennen uns nicht mehr aus, weil wir geneigt sind, alle Bilder gleich zu betrachten, und uns so die Wahrnehmung des richtigen Aspekts selbst verstellen.

Sie bewegt uns im buchstäblichen Sinne dazu, unsere Anschauungsweise zu ändern und darin flexibel zu sein. Allerdings erlaubt sie auch zurückzutreten und die Dinge einfach zu betrachten, sie sein zu lassen, wie sie sind, wenn ein logisches Verständnis dafür nicht möglich ist.

"Kokon", Fragment - Bleistiftzeichnung - Galerie Zeichnungen

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„ Auch bei Gottfried Wilhelm Leibnitz stößt man auf die Vorbehalte gegenüber dem menschlichen Erkenntnisvermögen und die Einsicht in die Beschränktheit des empirischen Wissens. In der Theodizee stellt er eine Analogie her zwischen dem verzerrten anamorphotischen Gemälde und dem Bild, das sich der menschliche Verstand von der Welt macht. ...

Der Eindruck der Verworrenheit der Welt täusche also und bilde sich nur im menschlichen Verstand ab, der innerhalb der Grenzen des empirischen Wissens verbleiben muss. Der anamorphotische Standpunkt liegt damit unerreichbar außerhalb der menschlichen Sphäre.“

(„Der entstellte Blick: Anamorphosen in der Kunst, Literatur und Philosophie“ von Kyung-Ho Cha und Markus Rautzenberg, Seiten 10-11)

"Allö, Allö", Fragment - Bleistift, Buntstift, Kreide - Galerie Farbgrafik

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